Donnerstag, 15. Juni 2023
Ökumenisches Gipfeltreffen in Landau

Wollen die Zusammenarbeit weiter vertiefen: Die Teilnehmenden des diesjährigen Ökumenischen Gipfeltreffens vor dem Butenschoen-Haus in Landau.
Bistum und Landeskirche tagten gemeinsam beim ökumenischen Gipfeltreffen im Butenschoen-Haus in Landau – Vertiefung der Zusammenarbeit und Plattform für gegenseitigen Austausch
Landau. Zum diesjährigen Ökumenischen Gipfeltreffen trafen sich die Kirchenleitungen des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz. Als Gastgeberin begrüßte Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst im Butenschoen-Haus in Landau Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und die Mitglieder des Landeskirchenrates sowie des Allgemeinen Geistlichen Rates des Bistums.
In einem Impulsvortrag zum Thema „Wann Schweigen sich lohnt und wo Reden Sinn macht. Öffentliche Theologie heute“ beleuchtete Prof. Dr. Michael Roth die Fragen nach der Wirkung der Kirche in der Öffentlichkeit.
Der Professor für Systematische Theologie und Sozialethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg Universität Mainz nahm dabei die Kirchen als Institutionen, die immer mehr in der Öffentlichkeit an Bedeutung verlieren, in den Blick. Dabei öffnete er den Diskurs, indem er Veränderungsimpulse artikulierte: Den Fokus auf das einfache Wirken der Gläubigen zu legen und diesem Raum zu geben, Politik innerhalb der Institution möglich zu machen ohne dabei selbst Politik machen zu wollen, waren zwei der insgesamt fünf Gedanken, die der Theologe zur Diskussion stellte. Ebenso äußerte er, dass ein ständiges Kommentieren tagespolitischer Ereignisse durch die Kirchen wenig zuträglich sei und empfahl sparsamer mit christlichen Begründungen zu arbeiten, das „semantische Hochrüsten“ sein zu lassenundriet dazu, dass die Kirchen mit ihrer historisch gewachsenen Bedeutung und Macht in der deutschen Öffentlichkeit sensibler umgehen sollten. Im anschließenden Austausch wurden die unterschiedlichen Perspektiven von den Teilnehmenden der beiden Kirchen diskutiert.
Weiteres Thema des ökumenischen Gipfeltreffens war eine Bestandsaufnahme des 2019 initiierten Prozesses „Zusammen_Wachsen“, mit dem Landeskirche und Bistums ihre Zusammenarbeit auf der Leitungs- und Verwaltungsebene ausbauen und vertiefen wollen. Der Prozess knüpft an den 2015 verabschiedeten Ökumenischen Leitfaden an, mit dem beide Kirchen das ökumenische Miteinander auf Pfarrei- und Kirchengemeinde-Ebene intensivieren wollten. Wegen der Corona-Pandemie und wegen anderer Strukturprozesse in Landeskirche und Bistum hatte der Prozess „Zusammen_Wachsen“ zuletzt an Dynamik verloren. Nun wurde vereinbart, bestehende Kooperationen weiter zu vertiefen und neue gemeinsame Projekte auszuloten, unter anderem in den Bereichen Immobilien, Klimaschutz, Kindertagesstätten, Personal und Diakonie/Caritas.
Das Ökumenische Gipfeltreffen findet einmal im Jahr statt. Im Jahr 2024 ist das Bistum Speyer Gastgeber für das Treffen der katholischen und evangelischen Kirche, das im Pastoral- und Priesterseminar stattfinden wird.
Foto: Anja Behrens, Evangelische Landeskirche